hier noch ein kleiner Nachtrag zu gestern Abend:
Als wir beim Eindunkeln Marilu’s kalte und feuchte Bar betraten, wurden wir knapp begrüsst. Es waren zwei Frauen in der Bar. Zum einen Marilu, eine ca. 55 jährige, magere Spanierin, deren spitzes Kinn zu weit nach vorne und die schlecht geschminkten Mundwinkel nach unten schauten. Habe wohl noch nie eine Spanierin gesehen, welche noch spanischer aussah. Zum anderen sass da ihre Mutter, mindestens 90jährig, an einem Tischchen mit einer Wolldecke, unter welcher ein kleiner Elektroofen surrte. Marilu startete den Ölofen neben der Eingangstür erst, als wir die Bar betraten.
Chrigu bestellte ein Glas Rotwein und ich ergänzte: „Para mi tambien“. Sie stellte 2 angefangene Flaschen und 2 kleine Gläser auf den Tresen und sagte dazu: „Den trinken die Einheimischen (die Flasche hatte keine Etikette), den anderen trinken die Nicht-Einheimischen. “ Wir entschieden uns für Ersteren.
Sie wollte wissen, woher wir kommen und als sie das Wort „Schweizer“ hörte, zog sie ihr Kinn noch höher und die Mundwinkel noch mehr hinunter…
Sie fragte uns: Habt ihr die neue Herberge gesehen im vorderen Dorf ? Si claro, haben wir. Wir haben auch gelesen, dass der Bau von der EU mit 23000€ subventioniert wurde. Sie hat nun Angst, dass künftig ein Teil der Pilger kein Geld mehr in ihrer Bar ausgibt. Wir konnten ihr die Bedenken etwas nehmen, da es dort oben, im anderen Dorf ja nichts ausser einer Kirche und ein paar Häuser gibt.
Je länger der Abend, desto freundlicher wurde Marilu und schlussendlich ergaben sich ganz interessante Gespräche.
Wir bezahlten unsere je 6 x 1dl Hauswein mit total 10€ inkl. saftigem Trinkgeld und machten uns auf den Heimweg in die Herberge, dem Haus des Richters.
Sali Marcel, wie ich lese seid Ihr bestens gestartet. Das Wetter sieht auch super aus. Bei unserem Schneefall würde ich gern auch etwas pilgern bei blauem Himmel. Ich wünsch Euch beiden eine gute Zeit. Liebe Grüße Bea
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