Heute beim Frühstück war es an der Zeit, die Etappenplanung bis Salamanca vorzunehmen. In Anbetracht Chrigu ’s Fersensporn, (meine Füsse sind mehr oder weniger wieder ok) und den spärlichen Herbergen in den nächsten Tagen, gehen wir heute eine Kurzetappe. Falls dann alles wie vorgesehen klappt, wären wir am Samstag Abend in Salamanca. Sonst halt später. Es ist entlastend, soweit zu gehen, wie es gerade passt. Bis Santiago de Compostela reicht es bis zum 26.03. sowieso nicht und überhaupt: wären wir ja dann am Ziel !! Und dann ?
Chrigu zog es vor, mit dem Bus bis Béjar zu fahren. Ich hoffe sehr, dass er morgen wieder besser gehen kann!
Wir plünderten den Bankautomaten, da es bis Salamanca nicht mehr möglich sein wird, Geld zu beziehen und verabschiedeten uns. Es ist sonnig und soll einen schönen Tag geben.
Der Weg nach Béjar ist voller Römerhinterlassenschaften. Der ganze Südhang ist mit alten, zerfallenen Mauern terrassiert. Vermutlich wurde da früher Wein angebaut. Die Pfade bestehen aus verarbeiteten Steinplatten und sind in der Mitte erhöht, damit das Wasser abläuft. Viele römische Meilensteine am Wegrand sind mit Informationsschildern versehen. Ebenso die Brücke aus dem Jahr 134 n.Chr., über welche der Weg führt. Ich versuche mir vorzustellen, was sich damals hier am Fluss abgespielt hat..
Mir geht viel durch den Kopf. Freundschaften die ich habe, Freundschaften die ich wieder besser pflegen will usw. Was halt einem so durch den Kopf geht, wenn man Zeit hat, nachzudenken. Ein idealer Tag, um neue Vorhaben zu planen, Vergangenes nochmals Revue passieren zu lassen und das Wichtigste: Den Moment zu geniessen.
Ich zog meine zerlöcherte Jacke aus, setzte die Sonnenbrille auf und wanderte zufrieden Richtung Dorf hinauf, in dem Chrigu bereits angekommen ist.