Die nächste Fernwanderung ist organisiert und wird Martin und mich im Frühling 2018 von Málaga nach Córdoba führen.
Schlagwort: Vorfreude
am 05.03.2016 gehts wieder los!
In gut 3 Wochen ist es endlich wieder soweit! Die Anreise ist natürlich längst gebucht. Seit Wochen vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht in irgendeiner Form an dieser Reise geplant habe. Entweder gab’s zwecks Gewichtsoptimierung irgend etwas auf der Packliste zu streichen oder zu ersetzen, meine Spanisch-Kenntnisse aufzufrischen, Übernachtungsmöglichkeiten zu suchen, Etappen zu planen und so weiter. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Chrigu und ich zusammen unterwegs sind. Verteilt auf die letzten 5 Jahre haben wir zu Fuss ganz Frankreich von Genf bis zu den Pyrenäen durchquert. Immerhin etwa 1150 Kilometer. So zählen wir uns unterdessen nicht mehr zu den Pilgrim- Newbies und sind besser auf den Füssen als vor 5 Jahren.
Vor der Via de la Plata, (was für ein schönes Wort, klingt immer wieder wie Musik in den Ohren !), hab ich allerdings gehörigen Respekt. Es ist ganz was anderes in Südspanien, als in Frankreich zu wandern. Die Distanzen sind grösser, der Boden ist bei Regen lehmig und kräfteraubend und wie es der Name „Extremadura“ sagt, kann das Wetter windig, nass, kalt, oder im Sommer sehr heiss sein.
Im Frühling 2010 musste ich der Via de la Plata Tribut zollen, da ich zu schlecht vorbereitet war und meine körperlichen Grenzen nicht respektierte. Und wie ist es, wenn man seine Grenzen nicht respektiert ? …schmerzhaft 😉 Egal in welcher Form …
Im Herbst 2015 entschieden wir uns, dort weiterzugehen, wo ich den Weg im Jahr 2010 abbrach. Wir waren uns einig, dass nach der Via Podiensis, der Camino Frances nicht in Frage kommt. Erstens wegen den Pilgermassen und zweitens, weil die Pyrenäen-Überquerung wegen des Schnee’s im frühen März mehr als fraglich ist.
Warum sich so viele den Camino Frances antun, kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt ruhigere und weniger kommerzielle Alternativen. Wie zum Beispiel den Camino Portugues, Camino Primitivo, Camino del Norte etc. Die Pilgerstatistik vom Jahr 2015 ist eindrücklich:
Camino Frances | 172’206 | 65,61% |
Camino Portugues | 43’137 | 16,44% |
Camino del Norte | 15’826 | 6,03% |
Camino Primitivo | 11’471 | 4,37% |
Camino Inglés | 9’247 | 3,52% |
Via de la Plata | 9’221 | 3,51% |
Quelle: http://peregrinossantiago.es/eng/pilgrims-office/statistics/?anio=2015&mes=
So fliegen wir also am 05.03.2016 nach Madrid und von dort weiter mit dem Bus nach Mérida. Ich hoffe, dass alles klappt und alle Daheimgebliebenen gesund bleiben. Denn, wer macht sich schon aus dem Staub, wenn zuhause etwas nicht stimmt.
Wenn Du einmal gepilgert bist, dann wirst Du immer wieder gehen.
Bei keiner anderen Art von Freizeitbeschäftigung kann ich mich besser erholen und komme erfüllter zurück. Das Unterwegs sein mit dem Minimum am Rücken auf die einfachste Art, nämlich zu Fuss, ist Intensität, Abenteuer und Erlebnis pur. Es leert den Kopf, stärkt den Körper und beglückt die Seele. Für mich ist ein Pilgerweg nicht einfach ein Wanderweg. Es gibt grosse Unterschiede. Doch die merkt man erst , wenn man sich darauf einlässt.
Das Gewicht meines 35 Liter Rucksacks beträgt akzeptable 6.6 kg ohne Trinkwasser. Das ist gerade mal knapp die Hälfte von dem, was ich 2010 rumgeschleppt habe. Bis jetzt war ich einfach nie zufrieden mit meinen Regenkleidern. Weder die Regenjacke noch der Poncho hielten während 2 Tagen Regen dicht. Gar nicht im Regen gehen, ist ja auch nur was für Weichbecher und somit keine Alternative. So habe ich mich nun erstmals für die Variante Freehand-Regenschirm mit Regenjacke und Gamaschen entschieden. Der Schirm kann mittels Klettverschlüssen am Rucksack befestigt werden und gibt einem so zwei freie Arme. Zudem schwitzt man nicht unter dem Poncho. Mal schauen, wie sich das bewährt..