Letzte Nacht wurde in der Bar unter unserem Zimmer bis frühmorgens gefeiert, so dass der Tag bei mir mit Schlafmangel begann. Tinu hat zwar von der Party nichts mitbekommen, aber sich dafür über mein Geschnarche beschwert..
Nun, auf dem Samstagsmarkt nebenan stärkten wir uns mit einem Kaffee mehr als üblich und versorgten uns mit frischen Früchten, Brot, Käse und Trinkwasser für die Etappe.
Wetter: bewölkt, morgens ca 5 Grad ..
Wie am Vortag diente uns auf den ersten 14 km die ausgediente Eisenbahnstrecke als Wanderweg. Da Samstag ist, waren auch viele Jogger und Biker unterwegs. Andere Fernwanderer haben wir bisher keine gesehen.
Tinu und ich kennen uns zwar seit längerer Zeit, sind aber das erste Mal längere Zeit gemeinsam unterwegs. Wir wussten also vorher nicht, was wir voneinander zu erwarten haben. Aber ich muss sagen, wir verstehen uns gut und ich schätze seine ruhige und überlegte Art sehr. Wir ergänzen uns gut und so sieht er manchmal, dass ich mich gerade auf den Holzweg beheben würde, respektive eine Abzweigung verpasst habe, oder umgekehrt.
Die Orientierung ist eigentlich ganz einfach: Immer den gelben Pfeilen, welche an Hausmauern, Strassenmarkierungen, Bäumen etc. zu finden sind, folgen. Bis jetzt ist der Weg auf dem Land recht gut angeschrieben. Jedoch kann man sich nicht immer darauf verlassen. Dazu verwenden wir zusätzlich die „Wikiloc“ – Navigationsapp, mit welcher das Verlaufen fast schwierig wird. Verlässt man den gespeicherten Weg, wird man während dem Gehen akustisch gewarnt. Die Verwendung der App braucht etwas Übung, ist aber extrem hilfreich in gewissen Situationen.
Wieder zurück zur Etappe:
Irgendwo unterwegs sah mein Wanderkumpel ein Wohnmobil mit holländischen Kennzeichen am Strassenrand stehen. Er ging spontan auf den Wagen zu und begann mit den Besitzern des Wohnmobils sich auf holländisch zu unterhalten. Das pensionierte Ehepaar wirkte etwas frustriert und zermürbt. Sie seien nun schon seit Dezember in Südspanien unterwegs und hätten nur nasses und kaltes Wetter erlebt.
Die letzen 11 km führten uns dann wiederum durch die riesigen Olivenkulturen, welche schon beim Anflug auf Málaga zu sehen sind.
Irgendwann sind wir dann endlich in der Kleinstadt Baena zuunterst am Fluss und müde angekommen. Natürlich befindet sich unsere Herberge im obersten Quartier der Stadt, aber dafür mit einer herrlichen Aussicht.