Der Tag begann gerade sein Licht zu verbreiten, als unsere Wecker klingelten. Gemeinsam mit dem Sonnenaufgang nahmen wir, vorbei am Neuseeländer – Haus, den 4 – stündigen Aufstieg unter die Füsse.
Je höher wir aufstiegen, desto mehr ersetzte die mediterrane Buschvegetation die Kastanien- und blühenden Kirschbäume. Nicht die kleinste Wolke trübte den blauen Himmel. Jedoch pfiff wiederum ein kalter unangenehmer Wind an den Berghängen hoch. Der windige Anstieg brachte mich mit Fliesjacke zum Schwitzen und ohne zum Frieren.
Nach zwei Stunden machten wir es uns auf ein paar Baumstämmen bequem und begannen unsere Orangen zu schälen, als uns Álvaro einholte. Ich muss gestehen, eigentlich heisst er gar nicht Álvaro, sondern Sebastian. Mir war gestern schlicht sein Name entfallen. 🤓
Zu dritt setzten wir unsere Wanderung, nun mit einem Deutsch – Spanischen Sprachenmix fort. Doch irgendwie wurden wir aus Sebastian nicht schlau. Einerseits erzählte er uns, dass er durch ganz Deutschland und die Schweiz gepilgert sei, andererseits konnte der Junge, der jetzt mit seinem Zelt unten am Fluss schläft, abends vor Müdigkeit und Blasen an den Füssen fast nicht mehr gehen. Wir haben ihm eine Übernachtung im Gîte und Pflaster angeboten, was er jedoch ablehnte.
Unsere heutige Schlafgelegenheit befindet sich gleich über einer Bäckerei. Der allgegenwärtige Geschmack von frischem Mehl, Baguettes und Croissants lässt mich sicher noch von ebensolchen träumen.
Sebastian, Marcel und Martin nach der Etappe: